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Erinnerungskultur

Auf den Punkt. Podium zur Erinnerungskultur

Ohne Erinnern keine Zukunft. Eine Kultur des Erinnerns ist zentral für uns heute, für unser Miteinander und für unsere Gesellschaft. Jenseits von nationaler, glorifizierender Vergangenheitspolitik ist heutzutage ein selbstkritisches Erinnern im Dialog gefordert. Diese erinnerungspolitische Wende, die sich seit dem Ende des 20. Jahrhunderts vollzogen hat, hat die Kulturwissenschaftlerin Aleida Assmann maßgeblich mitgeprägt. Der Appell, zu vergessen, der nach Kriegsende im 20. Jahrhundert für den Umgang mit der eigenen Geschichte bestimmend war, wich dem Anerkennen, dass ohne Erinnern keine Zukunft möglich ist. Eine Integration der Vergangenheit ist notwendig, damit Zukunft gelebt werden kann. Erinnerung kann Geschichte nicht revidieren, sondern aufbereiten!

 

Das neue Diskussionsformat „Auf den Punkt. Podium zur Erinnerungskultur“ will mit einem Gast eine Stunde lang zu einer Frage rund um das Thema Erinnerungskultur diskutieren.

 

Vergangene Veranstaltungen:

Zum Auftakt der neuen Reihe war am 7.März 2023 Prof. Dr. Dr. h.c. Aleida Assmann zu Gast.

Aleida Assmann ist eine der renommiertesten und sprachgewandtesten Professorinnen, die gemeinsam mit ihrem Mann Jan Assmann wesentliche Impulse für das Thema Erinnerungs- und Gedächtniskultur im deutschsprachigen Raum gegeben hat. Assmann bezeichnet sich selbst als „Zeitzeugin“ der Wende hin zur Erinnerungskultur. Mit dem Trauma-Begriff und der Kategorien von Täter und Opfer statt Sieger und Verlierer wurde ein Pfad in die Vergangenheit geöffnet. Seitdem kann diese die kollektive Identität auch bestimmende Zeit vielfältig erinnert werden. Aleida Assmann hat die Vielschichtigkeit von Geschichte, die in der Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche sichtbar wird, hervorgehoben. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche ist ein aufregender Geschichtsort, der deutsche Geschichte lernen lässt.

 

Vorschau:

„Auf den Punkt. Wie gehen wir mit Menschen unserer Vergangenheit um, Herr Ziemann?“

Dienstag, 6.6.2023 um 19 Uhr in der Kapelle auf dem Breitscheidplatz, Prof. Dr. Benjamin Ziemann (Sheffield)

Geschichte wird von Menschen geschrieben und gestaltet. Herausragende Kirchenmänner haben sich in der Zeit des Nationalsozialismus für ihre Kirche eingesetzt. Sie sind als Menschen, die im Widerstand waren und dort ihr Leben lassen mussten, als Gestalter und theologische Denker in die Geschichtsbücher eingegangen. Ihre Namen sind aus der Geschichte der Kirche nicht mehr wegzudenken; prägend haben Dietrich Bonhoeffer oder der Gründer des Pfarrernotbundes Martin Niemöller, der Pfarrer der Gedächtniskirche und spätere Bischof Gerhard Jacobi, aber auch Bischof Otto Dibelius gewirkt. Doch auch sie bringen biographische Prägungen mit, sind verankert im kaiserzeitlichen Denken oder verfassten antijudaistische Gedanken.

Wie können wir mit prägenden und gleichzeitig ambivalenten Personen unserer Geschichte umgehen? Dies wird Thema des zweiten Abends beim Podium zur Erinnerungskultur
am 6. Juni um 19 Uhr in der Kapelle auf dem Breitscheidplatz sein. Zu Gast ist der Niemöller-Biograph und Historiker der Universität Sheffield Prof. Dr. Benjamin Ziemann.

 

 

„Auf den Punkt. Gibt es das Ende der Geschichte, Herr Markschies?“

5. September Theologe, Historiker und Akademiepräsident der Brandenburgisch-Preußischen Akademie der Wissenschaften Prof. Dr. Dr. h.c. Christoph Markschies

Spätestens seit der Aufklärung bestimmt der Fortschrittsgedanke den Blick auf die Welt. Im Christentum warten wir auf die Wiederkunft Jesu Christi als Erfüllung und Endpunkt der Geschichte. Ist das das Ende der Geschichte? Inwieweit prägt diese Erwartung unser historisches Denken und Handeln? Leben Christen gar in einer anderen, mit Enddatum versehenen Zeitrechnung?

 

 

„Auf den Punkt, welche Botschaft richten historische Bauwerke an uns, Frau Kahlfeldt?“

21. November Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Prof. Petra Kahlfeldt

Bauwerke prägen unser Stadterleben. Ihre Architektur richtet ihre Botschaft an uns. Und die Ästhetik der Bauten verbinden verschiedenen Generationen durch die Zeiten hindurch. Die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche in Berlin ist einmalig in ihrer heutigen, die Ruine des Alten Turm integrierenden Architektur. Wie und was erinnern wir anhand von Monumenten? Was sprechen die Stadtbilder durch die Zeiten hindurch für eine Botschaft? Wie soll mit zerstörten Gebäuden umgegangen werden? Und welche Berechtigung hat der Neohistorismus? Kann das Gebäude-Ensemble auf dem Breitscheidplatz uns Impulse dafür geben?

 

 

Material/Links:

Aufsatz „Mahnmal“ in Zeitzeichen