80 Jahre Kriegsende

Erinnern für die Zukunft am 80. Jahrestag des Kriegsendes

Der 8. Mai war ein Tag der Befreiung. Er hat uns alle befreit von dem menschenverachtenden System der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft. Niemand wird um dieser Befreiung willen vergessen, welche schweren Leiden für viele Menschen mit dem 8. Mai erst begannen und danach folgten. Aber wir dürfen nicht im Ende des Krieges die Ursache für Flucht, Vertreibung und Unfreiheit sehen. Sie liegt vielmehr in seinem Anfang und im Beginn jener Gewaltherrschaft, die zum Krieg führte. Wir dürfen den 8. Mai 1945 nicht vom 30. Januar 1933 trennen. Wir haben wahrlich keinen Grund, uns am heutigen Tag an Siegesfesten zu beteiligen. Aber wir haben allen Grund, den 8. Mai 1945 als das Ende eines Irrweges deutscher Geschichte zu erkennen, das den Keim der Hoffnung auf eine bessere Zukunft barg.“

Der berühmt gewordenen Rede des damaligen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker zum 40. Jahrestag des Kriegsendes 1985 folgte die politische Wende von 1989/90. Frieden und Versöhnung zwischen den einstmals verfeindeten Völkern Europas wurden Wirklichkeit. Wiederum 40 Jahre später, am 80. Jahrestag des Kriegsendes, stehen wir vor neuen Herausforderungen.

Mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine ist die Hoffnung auf einen dauerhaften Frieden in Europa zerbrochen. Mit der Ruine ihres alten Turms und der spirituellen Kraft des neuen Kirchengebäudes bleibt die Kaiser-Wilhelm-Gedächtnis-Kirche im Herzen Berlins ein weltbekanntes Mahnmal gegen den Krieg und für Frieden und Versöhnung.

An diesem Ort erinnern wir uns am Jahrestag des Kriegsendes voller Trauer an das Leid und die Zerstörung durch den Zweiten Weltkrieg. Doch wir blicken nicht nur zurück. Wir wollen aus unserer Geschichte lernen. Wir erinnern uns nach vorne, für eine Zukunft voller Frieden und Versöhnung.

 

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